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Einfach leicht lernen

Es ist gerade einmal ein paar Stunden her, dass ich mein Webinar "Meine Motivation gehört mir!" gehalten habe. Mich hat das Ganze so motiviert, dass ich jetzt noch einen Blogartikel schreiben möchte zum Thema Lernen der Zukunft, wie Lernen einfach und leicht geht.

 

Ich denke, dass wenn meine Mädels in ein paar Jahren zur Schule oder später vielleicht studieren gehen möchten, sich die Lern- und Arbeitswelt ganz stark verändert haben.

 

Es gibt dann wahrscheinlich Jobs von denen wir heute noch nicht einmal erahnen können, dass es sie einmal geben wird. Viele alte Jobs werden nicht mehr benötigt, dafür kommen neue hinzu.

 

Vor der Jahrtausendwende hätten sich die meisten wahrscheinlich auch nicht träumen lassen, wie Smartphone und Internet unsere bisherige Welt verändern bzw. unsere Denk- und Arbeitsweise gar auf den Kopf stellen können. Unglaublich was sich seit dieser Zeit alles ergeben hat, viele neue Möglichkeiten sind dazu gekommen, so kann ich heute ein Webinar vor zig Menschen halten, ohne dass diese vor Ort sein müssen. Es geht einfach von unterwegs und von überall wo das Internet hin gelangt. Ein Hoch auf das digitale Normadenleben mehr oder weniger. Ich kann von überall aus meine Mails checken, den Webinarraum betreten, virtuell mit meinen Klienten oder Teilnehmern arbeiten, ohne, dass wir uns an einem Ort treffen. Die einzige feste Location die wir brauchen, ist online im Netz zu finden.

 

In der neuen Training aktuell (Heft 1/2018) vom 27. Dezember 2017 finden sich gleich mehrere Beiträge zum Thema "Warum sich Weiterbildung neu erfinden muss" oder "Bleanded learning - Wie sich Digital- und Präsenzlernen im Training beispielhaft verzahnen lassen". 

 

Genau diese Artikel haben mich auch ebenfalls dazu motiviert jetzt einen Beitrag über das Thema agiles Lernen (Learning Agility) oder agile Veränderung (Change Agility) zu verfassen. Wir brauchen agile Menschen, die auf die Veränderungen der Systeme reagieren können und damit sind nicht nur IT-Systeme gemeint, sondern auch Gesellschaftssysteme, Märkte und die sich verändernden Organisationen. Diese müssen bereit sein ihr bisheriges Lernverhalten zu verändern und anzupassen, allerdings benötige ich dazu ebenfalls Trainer, Berater und Coaches die auf diese agilen System entsprechend reagieren können. Aus meiner Sicht nützt es nicht mehr viel, wenn ich Seminar gebe, welches 1 - 3 Tage dauert und wobei die Nachhaltigkeit des Inhaltes dem Veranstalter und Teilnehmer egal ist. Nachhaltiges Lernen funktioniert immer nur dann, wenn es auch über das Seminar, egal ob online oder offline, weiterbegleitet wird, um flexibel auf die zukünftigen Herausforderungen auch im Berufsalltag gewappnet zu sein.

 

Wir können nicht mehr warten bis ein Mitarbeiter im Unternehmen eine Fortbildung genehmigt bekommt oder der entsprechende Termin stattfindet. Lernen muss heute schneller gehen, denn wir alle sind schneller geworden und damit auch die sich lernende und weiterentwickelnde Organisationen. Jugendliche bzw. Menschen im Alter 14 - 25 Jahren lernen nicht mehr nur linear, sondern zyklisch, denn das Wissen welches sie jetzt benötigen schauen sie sich auf YouTube an. Kurze Sequenzen beispielsweise über eine Matheformel in YouTube, die in der Schule nicht wirklich verstanden wurden, vermitteln das benötige Wissen. Mittlerweile haben es einige Schulen / Lehrer bereits verstand und greifen ebenfalls auf dieses Medium zurück (s. hierzu auch einen Bericht im SRF "Online Tutorials: Wenn ein Lehrer via YouTube Millionen erreicht" oder "Das digitale Lernen ist die Zukunft" im Tagblatt.de). Darüber hinaus gibt es eine Initiative aus Durmersheim (Kreis Rastatt) von Lehrern die Flip the Classroom gegründet haben.  Hier weichen die Lehrer vom regulären Standardunterricht ab, in dem normalerweise die Schüler in der Schule unterrichtet und alleine zuhause üben. Diese Initiative liefert den Input über Erklärvideos, welche zuhause im eigenen Tempo geschaut und so oft wiederholt werden wie notwendig, geübt wird dann in der Schule. Der Lernende wird somit aus seiner passiven Rolle in eine aktive Rolle gebracht und in die Selbstverantwortung geführt. 

 

Ich mag die Mischung zwischen online und offline sehr gerne (bleanded learning), denn so kann ich die Wissensvermittlung zum großen Teil auslagern, während ich den Transfer vor Ort durchführe. Arbeiten und lernen greifen immer stärker ineinander. Eine Trennung wird immer schwerer möglich sein, denn das so oft propagierte "lebenslange Lernen" ist jetzt da. Um mit dem Fortschritt der Technik auch im Alter noch mithalten zu können, reicht es längst nicht mehr aus zu sagen, dazu bin ich zu alt. Wer so denkt wird langfristig auf der Strecke bleiben, denn die Technik und der damit verbundene Fortschritt schreiten weiter voran und Firmen wie beispielsweise google, Twitter, Instagram, Pinterest oder Facebook forcieren diesen auch weiter. Früher oftmals belächelt haben sich diese amerikanischen Unternehmen längst schon als Meinungsmacher etabliert. Sie beeinflussen unser Leben mehr oder weniger, auch unsere Weiterbildung und Lernen. Facebook steckt gerade sehr viel Geld in die Entwicklung von Möglichkeiten wie dem Lernen auf ihrer Plattform, so dass zukünftig die Menschen auf Facebook noch länger verweilen.

 

Trainer, Berater und Coaches tun gut daran fit zu bleiben und auf dem aktuellen Lernstand zu bleiben. Eine meiner Rezensionen auf iTunes lautet "Warum lernen wir erst was wir lernen und dann wie!" Zukünftig müssen wir uns anschauen und überlegen wie lernen besser, leichter und einfacher sowohl für uns als auch unsere Teilnehmer wird. Lernen lernen ist dabei eine große Voraussetzung. 

 

In meiner Live Lernen lernen Challenge war ich damit schon einen großen Schritt voraus, denn alle Beteiligten müssten jeden Tag über ihre bisherige Komfortzone hinaus gehen und genau dieses wird auch zukünftig von uns verlangt werden. Macht dieses Spaß? Vielleicht. Ich es leicht? Vielleicht. Motiviert es uns? Vielleicht. Es hängt halt immer von jedem Einzelnen und dessen Motivation ab. 

 

Ich werde an diesem Thema auf jeden Fall dran bleiben, denn Lernen kann, darf und sollte leicht und einfach gehen.

 

Einen guten Start ins neue Jahr 2018 wünsche ich Dir und Deiner Familie.

 

Bis demnächst auf Deinem Screen,

Mareike